Hannas schlafende Hunde
Hannas schlafende Hunde
- Categories Drama
- Charakter Simader
- Regisseur Andreas Gruber
- Auszeichnungen Bayrischer Filmpreis 2015 Shanghai International Film Festival 2016
- Jahr 2016
Inhalt
Die neunjährige Johanna Berger wächst Ende der 1960er-Jahre als katholisches Mädchen in Wels in Oberösterreich auf, wo sie mit ihrer Mutter Katharina, ihrem Vater Franz und ihrem Bruder lebt. Sie singt für ihr Leben gerne, allerdings verbieten ihr ihre Eltern alles was Freude bereitet. Ihre Mutter achtet stets darauf, nicht aufzufallen und die üblichen Gepflogenheiten, wie den sonntäglichen Kirchgang, einzuhalten. Der kleinen Hanna werden Bescheidenheit, Anpassung und Zurückhaltung als wichtige Tugenden vermittelt.
Nachdem sie ahnt, dass die Familie ein Geheimnis vor ihr verbirgt, will sie wissen, woher sie stammt und was es mit der Ablehnung, die ihr immer wieder entgegenschlägt, auf sich hat. Hanna beginnt Nachforschungen anzustellen und gelangt zu der Erkenntnis, dass sie jüdischer Abstammung ist. Sie vertraut sich ihrer erblindeten Großmutter Ruth an, die sich daran erinnern kann, wer im Zweiten Weltkrieg mit den Nationalsozialisten kollaborierte und deren Ideologien immer noch teilt. Ihr Augenlicht verlor Ruth durch den Blitz einer Granate, als der Hausmeister ihr seinerzeit den Zutritt zum Luftschutzkeller verwehrte.
Hanna beginnt, den Grund für das Verhalten und die Ängste ihrer Mutter zu verstehen, die auf keinen Fall schlafende Hunde wecken möchte, nachdem auch über zwanzig Jahre nach Kriegsende der Nationalsozialismus noch immer in den Köpfen einiger Menschen verankert ist. Andererseits möchte sich das junge Mädchen nicht verstecken und ihre Identität verleugnen. Unterstützt von ihrer Großmutter, die sich als einzige in der Familie gegen die verlogen zur Schau getragene Normalität in der Nachkriegszeit auflehnt, beginnt Hanna, den Kreislauf der Angst, der in ihrer Familie noch immer alle lähmt, zu durchbrechen. Gemeinsam entlarven sie die Scheinheiligkeit der Gesellschaft und auch das Böse, das sich inmitten der Ortsbewohner ungestraft weiter verbreiten konnte. Die Familie beginnt endlich, die Vergangenheit aufzuarbeiten. (Text: Wikipedia)